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Shopping auf Raten wird immer beliebter – was ist dabei zu beachten?

13.12.2021 | 14:27 | Felix
Shopping auf Raten wird immer beliebter – was ist dabei zu beachten?

Einkaufen funktioniert schon seit ewigen Zeiten gleich. Früher war es einfacher Tauschhandel, heute gehen die Leute in den Laden, nehmen, was sie brauchen und bezahlen. Oder sie bestellen ihre Sachen im Katalog oder online. Die Bezahlung erfolgt bar oder per Karte. Bei größeren Anschaffungen oder einem größeren Kleiderkauf kann es allerdings zu finanziellen Engpässen kommen. Dann kann der Käufer die Kaufsumme nicht auf einmal begleichen. Um trotzdem das Geschäft zu machen, bieten viele Einzelhändler schon länger die Möglichkeit an, in Raten zu

Shopping auf Raten wird immer beliebter – was ist dabei zu beachten? Abbildung 1: Mit Ratenzahlung werden plätzlich auch Luxusgüter erschwinglich, die sonst jenseits der finanziellen Möglichkeiten liegen.

Wie funktioniert Ratenzahlung?

Abbildung 2: Bei Ratenzahlung zahlen die Kunden jeden Monat einen festen Betrag, um die Schulden zu begleichen.

Bei Ratenzahlung kaufen die Kunden ein Produkt oder eine Dienstleistung, zahlen den Kaufpreis jedoch nicht direkt in einem Betrag. Stattdessen leisten sie Teilzahlungen, um die Schuld zu begleichen. Sie zahlen den Gesamtbetrag schrittweise in Raten zurück. Dabei sind sehr häufig monatliche Raten vereinbart. Wie lange der Kunde Zeit hat, den Gesamtbetrag zurückzuzahlen, ist fest vereinbart. Meistens haben Ratenzahlungsvereinbarungen eine Laufzeit von drei bis sechs Monaten. Die Ratenzahlung funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie ein Bankkredit. Das Kreditinstitut berechnet dabei allerdings Zinsen. Im Handel gibt es häufig Finanzierungsmöglichkeiten ohne Zinsen. Gibt es keine sogenannte Null-Prozent-Finanzierung, kann ein Ratenkredit eine günstige Alternative sein. Mit einer Übersicht persönlicher Kreditangebote kann jeder selbst entscheiden, was für ihn günstiger ist.

Welche Formen von Ratenkauf gibt es?

Ratenkäufe bieten die Händler grundsätzlich auf zwei Arten an: der Ratenkauf direkt beim Händler und der Ratenkauf beim Händler über eine Bank.

Der Ratenkauf direkt beim Händler

Händler bieten häufig die Möglichkeit zum Ratenkauf an, sodass die Kunden nicht so viel auf einmal bezahlen. Sie können den Kaufpreis in bequemen Raten, meistens zwischen drei und 36 Monatsraten bezahlen. In manchen Fällen gibt es sogar längere Laufzeiten. Verkäufer und Käufer schließen einen Kreditvertrag ab. Dabei können die Vertragspartner Laufzeit und Ratenhöhe individuell vereinbaren. Möglicherweise verlangt der Händler dafür Zinsen und Gebühren. Der Händler hat hier das gesamte Risiko, sollte der Käufer zahlungsunfähig werden. Deshalb ist hier sehr oft ein Zahlungsdienstleister dazwischengeschaltet, der sich um die Zahlungsabwicklung und auch um die Überprüfung des Kunden und dessen Kreditwürdigkeit kümmert. Viele Onlineshops haben diese Möglichkeit mittlerweile für sich entdeckt. Damit lässt sich der Kauf einfach und schnell abwickeln. Es ist noch nicht einmal notwendig, einen Vertrag zu unterschreiben oder sich auszuweisen. Hier kann es zu Schwierigkeiten kommen, wenn die Ware mangelhaft ist und der Kunde die Ware aus irgendeinem Grund zurückgeben möchte. Dann muss nicht nur der Kauf rückabgewickelt werden, sondern auch die Bezahlung über den Zahlungsdienstleister. Eine flexible Ratenzahlung ist dabei häufig nicht möglich. Der Kunde muss die vereinbarten Raten bis zum Ende der Laufzeit leisten, auch bei finanziellen Schwierigkeiten. Die Ratenhöhe lässt sich nicht verändern. Bei Zahlungsverzögerungen sind sehr schnell hohe Mahngebühren zu bezahlen.

Ratenkauf beim Händler mit einer Bank

Der Händler hat dafür eine Partnerbank, die den Kauf vorab bezahlt, der Kunde zahlt die monatlichen Raten an die Bank. Auch das bieten mittlerweile viele Onlineshops an. Dabei erhält der Käufer einen richtigen Vertrag. Möglicherweise kann der Kunde hier seine Raten verändern oder anpassen, sollte es zu einem finanziellen Engpass kommen. Das lässt sich im Vertrag nachlesen. Ein Kreditvertrag mit einer Bank unterliegt den strengen Regeln des Verbraucherschutzgesetzes. Der Käufer schließt einen Kreditvertrag mit der Bank ab, die dann alle weiteren Schritte so durchführt wie bei einem normalen Kredit. Es erfolgt beispielsweise eine Bonitätsprüfung und der Kunde muss zusätzliche Unterlagen einreichen. Es können ein paar Tage vergehen, bevor der Händler sein Geld erhält und der Kunde den Kauf tätigen kann. Auch hier muss sich der Käufer nicht nur mit dem Händler auseinandersetzen, wenn es zu einer Rückgabe kommt, sondern auch mit der Bank.

Was bedeutet Null-Prozent-Finanzierung?

Abbildung 3: Bei Null-Prozent-Finanzierungs-Angeboten sollten Verbraucher wachsam sein. Normalerweise ist der Kauf auf Kredit mit zusätzlichen Kosten verbunden, die viele Käufer nicht zahlen wollen. Deshalb hat sich der Handel eine praktische Lösung ausgedacht. Mit der Null-Prozent-Finanzierung können Verbraucher Möbel, ein Auto, Elektro- und Elektronikgeräte sowie viele weitere Luxusgüter kaufen, ohne eine Anzahlung leisten zu müssen oder Zinsen dafür zu zahlen. Das klingt gut, zunächst. Doch oft sind die speziellen Null-Prozent-Finanzierungsangebote teuer und vor allem wenig transparent. Mit den kostenlosen Krediten können Kunden sich Gebrauchsgegenstände kaufen, die sie sich sonst nicht leisten könnten. Doch die Preise für die Produkte sind von Anfang an teurer. Die Händler kompensieren damit den Zinsausfall der Bank, die die Kredite finanziert. Das Angebot kann dann sogar deutlich schlechter sein als bei einem anderen Unternehmen. Dabei gibt es noch ein paar Besonderheiten, auf die die Kunden unbedingt achten müssen. Die null Prozent Zinsen gelten oft nicht für die gesamte Laufzeit, sondern nur für ein paar Monate. Danach gilt ein Sollzins, der direkt die monatlichen Raten erhöht. Dafür unbedingt das Kleingedruckte lesen.

Kaum Verbraucherrechte bei einer Null-Prozent-Finanzierung

Eine Null-Prozent-Finanzierung ist laut BGH-Urteil kein Verbraucherdarlehensvertrag und unterliegt somit auch nicht den entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen. Grund dafür: Der Verbraucher zahlt keine Zinsen für den Kredit. Der Verbraucherschutz bleibt dabei außen vor. Will der Kunde das Gekaufte zurückgeben, bleibt meist die Ratenzahlung bestehen, auch wenn der Händler das Gekaufte zurücknimmt. Für das Lösen des Vertrags – wenn es überhaupt möglich ist – verlangt das Kreditinstitut Stornogebühren. Das ist meist ein Prozent der Darlehenssumme.

Kurzfristige Engpässe mit dem Dispokredit überbrücken

Den Dispokredit haben die meisten ohnehin eingerichtet. Sie müssen ihn im Gegensatz zur Null-Prozent-Finanzierung nicht erst beantragen. Damit sind Verbraucher flexibel. Allerdings ist der Dispo teuer. Dauert die Überziehung nur kurz, also wenige Tage, kommen nicht viele Zinsen zusammen. Die Abrechnung der Zinsen erfolgt in der Regel taggenau. Beim Dispo ist es sehr wichtig, ihn nicht länger in Anspruch zu nehmen als unbedingt notwendig. Dauert die Rückzahlung doch länger als geplant, ist es günstiger auf einen Ratenkredit umzuschulden, der viel günstigere Zinsen hat.

Ist es besser mit der Kreditkarte zu zahlen?

Kreditkarten haben ähnliche Vor- und Nachteile wie ein Dispokredit. Sie haben einen schnell verfügbaren Kreditrahmen, was beim Shoppen sehr praktisch ist. Allerdings kann das am Ende teuer werden. Bei den gängigen Anbietern entstehen keine Zinskosten. Allerdings sammelt das ausgebende Institut alle Buchungen und zieht dann alles in einem Betrag vom Girokonto ein. Damit das keine teuren Einkäufe werden, ist es wichtig, zum Abbuchungstag für eine ausreichende Deckung auf dem Girokonto zu sorgen. Rutscht der Kontoinhaber durch die Abbuchung ins Minus, muss er die vereinbarten Dispozinsen an seine Bank bezahlen. Hier besteht die Gefahr, dass der Überblick über die Einkäufe verloren geht. Die Überraschung kommt dann mit dem nächsten Kontoauszug.

Welche Vorteile haben Ratenkredite?

Verglichen mit Dispokredit oder Null-Prozent-Finanzierung haben klassische Kredite die besseren Konditionen. Die Zinsen sind günstiger und die Raten bleiben über die gesamte Laufzeit immer gleich. Damit werden selbst größere Anschaffungen plan- und vorhersehbar. Der Kauf von Konsumgütern, Luxusprodukten oder Möbeln auf Kredit ist einerseits eine feine Sache. Doch die Rückzahlung kann sich ganz schön in die Länge ziehen. Alternativ den Kreditrahmen des Kontos auszureizen, die Kreditkarte bis ans Limit zu belasten oder eine Null-Prozent-Finanzierung in Anspruch zu nehmen, ist allerdings ebenfalls keine gute Idee. Im Zweifel sind nicht nur die Konditionen des Verbraucherkredits besser. Die Verträge unterliegen dem Verbraucherschutzgesetz. Die Finanzierung ist solide und hat keine Stolpersteine.

Wie wirken sich Ratenzahlungsangebote aus?

In einer Studie der Universität Regensburg geht es darum, wie sich die Ratenzahlungen für Händler und Kunden auswirken. Die Händler haben seit Einführung der Ratenzahlung steigende Umsätze zu verzeichnen und die Kunden sind, dank der Ratenzahlungsangebote, zufriedener. Für die Kunden ist es einfacher auch hochwertige Waren zu kaufen, da sie mit der Ratenzahlung flexiblere Finanzierungsmöglichkeiten haben.

Welche gesetzlichen Vorschriften gelten beim Ratenkauf?

Bei Ratenzahlung ist immer ein schriftlicher Kaufvertrag erforderlich, der auch die Risiken enthält, die mit dem Ratenkauf einhergehen. Darüber hinaus muss der Vertrag den Bar- und den Teilzahlungspreis so enthalten, dass die beiden leicht vergleichbar sind. Der Barzahlungspreis gibt dabei an, wie hoch die zu bezahlende Summe bei Barzahlung ist. Im Teilzahlungspreis sind alle Kosten enthalten, wie Zinsen und Bearbeitungsgebühren. Außerdem stehen im Vertrag die Fälligkeiten und die Höhe des effektiven Jahreszinses.

Welche Alternativen zum Ratenkauf gibt es?

Auf Raten zu kaufen, ist einerseits sehr bequem. Doch andererseits ist es bei vielen Ratenzahlungsverträgen gar nicht so einfach, alles im Blick zu behalten.

Alternative Sparen

Die Großeltern haben immer gepredigt: „Kaufe nichts, was du nicht bezahlen kannst.“ Das ist der beste Weg, um nicht in die Schuldenfalle zu tappen. Eine Alternative zum Ratenkauf besteht darin, beispielsweise den alten Fernseher noch ein paar Monate zu benutzen und jeden Monat das Geld auf die Seite zu legen. Mit dem Geld auf dem Sparkonto wächst auch die Vorfreude. Die Ware wird erst gekauft, wenn das Geld angespart ist.

Alternative Sofortkredit

Unabhängig vom Händler kann sich jeder auch einen Sofortkredit im Internet suche. Das geht schnell und ist mittlerweile sehr einfach geworden. Bei guter Bonität besteht sogar die Möglichkeit, den Kredit vollkommen digital abzuschließen. Im Internet lassen sich die Konditionen der verschiedenen Anbieter einfach vergleichen. Kommt es nach dem Kauf zu Problemen, hängt die Finanzierung nicht direkt dran. Kunden müssen sich dafür nur mit dem Händler auseinandersetzen.

Fazit – Ratenkauf kann praktisch sein

Das ständig wachsende Angebot an schicken, neuen Sachen macht es schwer, nicht alles sofort haben zu wollen. Der Kauf auf Raten bietet hier die Möglichkeit, bei Schnäppchen direkt zuzuschlagen, auch wenn das Geld auf dem Konto dafür momentan nicht ausreicht. Um nicht von versteckten Gebühren überrascht zu werden, ist es wichtig, Kaufpreise und auch Verträge genau unter die Lupe zu nehmen und zu vergleichen. Wer mit Bedacht handelt und seine finanziellen Möglichkeiten realistisch einschätzt, hat mit dem Ratenkauf die Gelegenheit, sich den einen oder anderen Wunsch direkt zu erfüllen und nicht noch lange zu warten.

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